Im Jahr 2022 hatte Jürgen Nordlohne aus Lohne den Wunsch, ein neues Haus für sich und seine Kinder zu errichten. Während sich diese Idee entwickelt hat, wurde ihm Jürgen Hackmann (hackmannkiesow GmbH) hinsichtlich der Möglichkeit zum Bau eines einmaligen Energieeffizienzhauses mit dem Material CLT (Cross Laminated Timber) empfohlen. Die hackmannkiesow GmbH hat mit der Holzwerke van Roje GmbH & Co. KG aus dem Westerwald, das wahrscheinlich modernste Produktionswerk als Partner. Die Idee einer möglichst nachhaltigen Immobilie, gerade für seine Kinder, hat Jürgen Nordlohne sehr gut gefallen. Das Einfamilienhaus steht am Rande der Lerchentalsiedlung. Doch hebt es sich deutlich von den anderen Häusern durch seine Fassade aus Fichtenholz ab.
Neues Energieeffizienzhaus im Landkreis Vechta

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mehrerer lokaler Unternehmen umgesetzt. Dazu zählen insbesondere die Zimmerei Lüschen, die hkn-Projekt GmbH, die Volksbank Lohne-Mühlen eG, WDM Die Werkstatt Design & Manufaktur in Holz GmbH, der Sanitär und Heizungsbetrieb Clemens Nordlohne, Stefan Barklage mit BE-Systeme, die Elektrofirma Franz Holthaus GmbH und die Holzwerke van Roje GmbH & Co. KG. Der Bauherr hebt dabei die gute Zusammenarbeit und Abstimmung untereinander hervor.

Das Haus mit einer Wohnfläche von ca. 190 m² erstreckt sich über zwei Etagen. Der Bauherr und seine Familie können voraussichtlich im März einziehen. Bei dem Objekt handelt es sich um ein sogenanntes Passivhaus. Ein Haus, dessen Energiebedarf weitgehend durch die Sonneneinstrahlung und die Wärmeabgabe der darin befindlichen Geräte und Personen gedeckt wird. Auf dem Dach des Hauses befindet sich eine Photovoltaikanlage mit ca. 15 KWp + Stromspeicher. Diese deckt bzw. unterstützt mit dem erzeugten Strom, neben dem Eigenverbrauch, auch die eingebaute Luftwärmepumpe mittels einer SmartGrid-Steuerung. Neben der Fußbodenbeheizung kann die Wärmepumpe im Sommer auch eine Fußbodentemperierung umsetzen und dadurch, in gewissen Grenzen, kühlen. Ergänzend zur Luft-Wärmepumpe gibt es ebenfalls einen Kaminofen. Geplant ist laut dem Bauherrn ebenfalls die Bepflanzung als Gründach auf dem freien Flachdach. Gedämmt wird das Gebäude mit nachhaltiger Holzwolle.

Hauptbaumaterial des Passivhauses ist der Baustoff CLT. CLT steht für Cross Laminated Timber und wird auch als Brettsperrholz bezeichnet. Die nachhaltigen, massiven Platten werden als Fertigteile für Massivholzwände und Massivholzdecken von Holzhäusern verwendet. Durch diese Fertigteile konnte das gesamte Haus mit nur zwei LKW-Fahrten passgenau geliefert werden. Das Material wird zu großen Teilen aus Seitenbrettern produziert und verlängert somit den Lebenszyklus der Bretter von bislang „unter zwei Jahren (Palette/Verpackung)“ auf 100 Jahre und mehr. Bei herkömmlichen Bauvorhaben werden mitunter über 10 LKW-Fahrten produziert. Hauptverantwortlich für die Vermittlung des Baustoffes ist die hkn-Projekt GmbH mit Herrn Nieberding. Das Besondere am CLT ist, dass das Holz „von hier (Wald/Sägewerk und CLT Produktion/ Entfernung kleiner 300 km)“ stammt. Es ist hier gewachsen, wurde hier gefällt und auch hier vor Ort für eine Immobilie verarbeitet“, so Jürgen Hackmann.
Der Aufbau des Hauses erfolgte durch die Zimmerei Lüschen in nur 2 Tagen. Als Generalunternehmer war das Team rund um Hendrik Lüschen zudem verantwortlich für die Fertigstellung des kompletten Daches, den gesamten Innenausbau sowie den Bau der Garage.
Besonders wichtig bei dieser nachhaltigen Bauweise mit Brettsperrholz ist die gründliche Vorausplanung. Im Prinzip muss die Möbelplanung schon vor Baubeginn fertig sein, damit Strom und Wasseranschlüsse im Detail geplant werden können und später bei Holzwerke van Roje GmbH & Co. KG bei der Produktion des Hauses direkt in die Wände eingearbeitet werden können. Durch die vorausschauende Möbelplanung im Detail durch WDM Die Werkstatt rund um Thomas Arkenberg konnten hier die Firmen hkn, Elektro Holthaus und Clemens Nordlohne die Pläne bis zur letzten Steckdose gemeinsam abstimmen. Final führte das dazu, dass WDM schon 3,5 Monate nach Baubeginn die ersten Möbel einbauen konnte.

Zum Vorteil dieser Bauweise sei ergänzend, dass es auf dem Bau keine Wartezeit durch das Trocknen von z.B. Beton gibt, die Handwerker ohne große Wartezeiten arbeiten können und dass ein solcher Bau in der Hälfte der Zeit eines traditionellen Baus fertiggestellt werden kann. Auch konnte der Bauherr durch den natürlichen Werkstoffe Holz auf eine Lüftungsanlage verzichten und hat somit ein Allergiker-freundliches Wohnklima. Zudem hat sich durch die schmaleren Wände die Effizienz des Hauses verbessert (10qm mehr Wohnfläche).
Unterstützung für die Realisierung dieses Vorhaben hat Jürgen Nordlohne durch das Baufinanzierungsteam der Volksbank Lohne-Mühlen eG erhalten. Dort wurde er zum Thema „Nachhaltige Finanzierung und Darlehensmöglichkeiten“ beraten. Sein zuständiger Berater, Dirk Nordlohne, hält energieeffizientes Bauen und Sanieren für unerlässlich für den bewussten Umgang mit Bauflächen und der Umwelt. Durch verschiedene Förderprogramme des Bundes und flexible nachhaltige Darlehen der Bank, ist energetisches Bauen und Sanieren weiterhin sehr gefragt und lohnt sich trotz aktuell hoher Bauzinsen.
Der Bauherr Jürgen Nordlohne ist dankbar für die gute Zusammenarbeit aller Unternehmen und möchte sich durchgehend gute Zusammenarbeit mit den beteiligten Unternehmen bedanken. Für alle Interessierten an der Bauweise mit CLT gibt es an der B214 in Holdorf eine Beispielimmobilie der Zimmerei Lüschen.
Nachhaltige Baumaßnahmen im Überblick
Welche Baumaßnahmen tragen zur Energieeffizienz bei?
Von der Heizung bis zur Dämmung: Entdecken Sie im Folgenden verschiedene Maßnahmen eines Energieeffizienzhauses.

Folgende Baumaßnahmen senken den Energieverbrauch langfristig:
- Fassadendämmung und Sonnenschutz
- Dachdämmung
- Kellerdeckendämmung
- Erneuerung von Fenstern/Außentüren inklusive Sonnenschutz
- Austausch der Heizung
- Einbau oder Erneuerung einer Lüftungsanlage
- Installation einer Photovoltaik-Anlage
- Installation einer Solarthermie-Anlage